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Aschaffenburgs Grünes Erbe

Wie Perlen an einer Kette reihen sich die historischen Parks und Gärten Aschaffenburgs beinahe durchgängig aneinander. Die Grundlage hierfür schuf gegen Ende des 18. Jahrhunderts der Mainzer Erzbischof und Kurfürst Friedrich Carl Joseph von Erthal, dem Aschaffenburg zunächst als Zweit- und schließlich als Hauptresidenz diente. Er engagierte einen der bedeutendsten Gartenkünstler seiner Zeit, Friedrich von Sckell (1750–1823), dessen Handschrift das grüne Erbe der Stadt maßgeblich trägt. Diese Oasen der Ruhe bieten für Einheimische und Besucher jeder Altersgruppe Refugien für Erholung und Freizeitaktivitäten. Spaziergänger und Wanderer können abwechslungsreiche Fauna und Flora sowie kulturelle Besonderheiten entdecken.

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Nilkheimer Park ©W. Gulder

Nilkheimer Park

Ursprünglich war der Park ein Obsthain mit den dazugehörenden Wirtschaftsgebäuden. Diese wurden im Auftrag des Mainzer Erzbischofs und Kurfürsten Friedrich Carl Joseph von Erthal im klassizistischen Stil renoviert und zu einem Mustergut für landwirtschaftliche Methoden erweitert. In den 1960er Jahren kam der Park in den Besitz der Stadt Aschaffenburg, die ihn wiederherstellte, erweiterte und ergänzte. Der Nilkheimer Hof beherbergt heute das Gartenamt, im Spiegelsaal werden in den Sommermonaten durch das Standesamt Trauungen durchgeführt. Skulpturen und Monumente unterscheidlichsten Charakters sind im Park aufgereiht, wie z. B. Monopteros, Hermes, Obelisk, Sphinx, Schaukel. Am Ende des Areals liegt das in Stockstadt gefundene und hierher übertragene Römerbad aus dem Jahre um 110 n. Chr..

Park Schönbusch / BSV ©Till Benzin

Park Schönbusch

Ab 1775 wurde der einstige kurfürstliche Wildpark auf Anlass des Mainzer Kurfürsten und Erzbischofs Friedrich Ludwig Sckell als einer der ersten Gärten in Deutschland im neuen englischen Landschaftsstil angelegt. Spazierwege mit einer Länge von über 20 km schlängeln sich durch eine abwechslungsreiche Landschaft aus Wiesen, Wald und Seen. In dem 150 Hektar großen Park liegen – unterschiedliche Staffagearchitekturen des Hofarchitekten Emanuel Joseph von Herigoyen. Das klassizistische Gartenschlösschen am Unteren See ist durch eine Blickachse mit Schloss Johannisburg verbunden. Wie bereits in der Entstehungszeit kann man heute noch bei einer romantischen Tretbootsfahrt auf dem glitzernden Wasser des Unteren Sees den Schönbusch genießen. Ein Labyrinth und ein Spielplatz ergänzen das Angebot für die ganze Familie. Für das leibliche Wohl sorgt heute noch die 1781/82 errichtete Gastronomie.
Kleine Schönbuschallee / BSV ©W. Gulder

Kleine Schönbuschallee

Bereits seit 1775 besteht diese idyllische Verbindung zwischen der Mainbrücke und dem Park Schönbusch. Die ca. 2,4 km lange Allee ist seit dieser Zeit Fußgängern vorbehalten. Ursprünglich säumten die Kleine Schönbuschallee laut historischer Aufzeichnungen „788 Maulbeerbäume“, 394 auf jeder Seite. Sie wurden im Laufe der Jahrhunderte erst durch Pappeln und dann durch Robinien ausgewechselt. Heute wandert und radelt man unter den Kronen herrlicher Linden. Von hier aus fürt der Weg über die Willigisbrücke zur anderen Mainseite. Nach rechts geht es zur Schiffsanlegestelle und zur Minigolfanlage. In der anderen Richtung erreicht man Schloss Johannisburg und die Mainuferpromenade.

Mainufer ©H. Leue

Mainufer

Vom Floßhafen am südlichsten Punkt des Mainbogens führt die Uferpromenade den Fluss abwärts vorbei an der Minigolfanlage und der Schiffsanlegestelle in Richtung Schloss. Die Rasenflächen entlang des Mainufers am Perth Inch, einem nach der schottischen Partnerstadt Perth benannten Teil der Promenade, sind beliebt zum Picknicken. Über den Spielplatz gelangt man über den Oberen Hofweg hinauf zum imposanten Schloss Johannisburg. Alternativ gibt es die Schlosstreppe. Die Wiesenflächen weiten sich erneut beim Theoderichstor und geben den Blick frei auf Frühstückstempel und das Pompejanum. Dann schlängelt sich der Weg eng zwischen Main und dem steil aufragenden Felsen aus Gneis. Danach eröffnet sich die Sicht auf den Weinberg unterhalb der römischen Villa.

Saint-Germain-Terrassen ©W. Gulder

Saint-Germain-Terrasse

Vom Mainufer geht es entlang der Weinstöcke hoch zu den Saint-Germain-Terrassen. Das mit Fontänen und Skulpturen ausgestattete und mit schönen Blumenbeeten angelegte Areal lädt zum Verweilen ein und ist ein Teil des öffentlichen Schlossgartens. Die Terrasse hat ihren Namen von der französischen Partnerstadt Aschaffenburgs: Saint-Germain-en-Laye.

Pompejanumgarten / BSV ©W. Gulder

Pompejanumgarten

Bereits vom Main aus erblickte man das oberhalb des Weinbergs thronende Pompejanum. König Ludwig I. ließ diese ideale Nachbildung eines römischen Wohnhauses durch den Architekten Friedrich von Gärtner 1840–1848 errichten. Zwischen Frühjahr und Herbst ist die prachtvolle Innenausstattung mit Wandbildern, Mosaikfußböden und antiken römischen Ausstellungsstücken zu besichtigen. Rund um das Pompejanum wurde MItte des 19 Jhs. eine mediterrane Ideallandschaft angelegt, von der heute noch der Weinberg, der aus Schwarzkiefern bestehende „Pinienhain“ und die Rosenbeete erhalten sind. Der ehemals gepflanzte Orangenhain und der Pfirsichgarten gingen zwar verloren, dennoch zeigen die frei wachsenden Feigen, Mandelbäume, Agarven und weiteren mediterranen Pflanzen, dass hier ein besonders mildes Klima herrscht. Auch der ehemalige Pomeranzenhain wird bald wieder erlebbar sein.

Schlossgarten Laubengang ©W. Gulder

Schlossgarten

Hoch über dem Main gelegen erstreckt sich der Schlossgarten wie eine grüne Aussichtsplattform vom Pompejanum zum Schloss Johannisburg. Vorbei geht es an Pergolen mit üppigen Ranken über den letzten noch erhaltenen Teil des ehemaligen Stadtgrabens auf eine kleine Anhöhe zum klassizistischen „Frühstückstempel“. Hier eröffnet sich ein herrlicher Ausblick auf Pompejanum, Main und Schloss Johannisburg. Über einen Teil der einstigen Stadtmauer verläuft der Weg durch einen wunderschönen Laubengang mit Sitznischen hinauf zur Schlossterrasse. Die herrlichen Ausblicke auf Main, Spessart, Odenwald und Pompejanum genießt man am besten von einer der Sitzbänke aus. Von der Terrasse führt eine Treppe hinauf zum Schloss, das zu den größten und schönsten deutschen Renaissancebauten zählt und international einmalige Kulturschätze beherbergt.

Offenes Schöntal ©W. Gulder

Offenes Schöntal

Die langgezogene Grünanlage ist ein Teil des früheren Stadtgrabens vor der Stadtmauer Aschaffenburgs und stellt eine Grünverbindung zwischen Schlossgarten und Park Schöntal dar. Vom einstig prachtvollen mittelalterlichen Stadttor zeugt heute noch der erhaltene Herstallturm. Staudenbeete und Sträucher werden ergänzt durch den begehbaren Brunnen mit sich abwechselnden Wasserspeiern und Fontänen.

Park Schöntal Ruine Frühling ©W. Gulder

Park Schöntal

Die Parkanlage im Herzen Aschaffenburgs wurde 1780 angelegt – damals lag sie vor den Toren der Stadt. Als englischen Park gestaltete man den Bereich südlich des Kanals und den Stadtgraben. Den nördlichen Teil nutzte man weiterhin als Hofgarten bzw. Gemüsegarten. In den 1950er Jahren legte man auch diesen Teil des Parks im englischen Stil an.
Besonders erwähnenswert sind der Magnolienhain (der größte in Bayern) und die Ruine der 1552 niedergebrannten Kirche „Zum Heiligen Grabe“, die malerisch auf einer Insel liegt. Im östlichen Teil des Parks befindet sich die alte Orangerie, in der sich heute zwei Restaurants mit Biergarten sowie das überregional bekannte Hofgarten Kabarett des Künstlers Urban Priol befindet.

Großmutterwiese Ludwigsbrunnen ©W. Gulder

Großmutterwiese

Diese Grünfläche zwischen Park Schöntal und Fasanerie ist für Jung und Alt ein Erholungsraum mit vielen Freizeitmöglichkeiten. Im Gegensatz zu den meisten anderen Garten- und Grünanlagen ist hier das Betreten und Bespielen der Wiesen erlaubt. Ein Spiel- und Bolzplatz laden zum Toben ein. Für Bouleliebhaber ist ein eigener Bereich im Wäldchen angelegt. Im Sommer ist der große außergewöhnliche Wasserspielplatz die Attraktion des Parks. Blickfang der sogenannten Großmutterwiese ist der Ludwigsbrunnen, der von seinem ursprünglichen Standort im Offenen Schöntal hierher versetzt wurde. Das Denkmal ist König Ludwig I. von Bayern gewidmet, der u. a. das Pompejanum errichten ließ. Von hier führt die Kastanienallee mitten durch die Großmutterwiese zur Grünbrücke.

Grünbrücke ©W. Gulder

Grünbrücke

Seit 2014 verbindet die Landschaftsbrücke auf einer Fläche von rund 14.000 m² und einer Breite von 140 m die Großmutterwiese mit der Fasanerie über die Ringstraße und die Eisenbahnlinie Aschaffenburg-Miltenberg hinweg. Die geschickte Gestaltung in Form eines modernen Parks mit Wiesen, Hainen und Wald macht die Anlage als Brücke nicht sichtbar und lässt bei Spaziergängern und Radfahrern den unter ihnen rollenden Verkehr unbemerkt. Eine Besonderheit sind die vielen Staudenbeete mit Wechselpflanzungen und Zwiebelgewächsen. Die vielen Blumen bieten Abwechslung zwischen der von Grüntönen dominierten Großmutterwiese und der Fasanerie. Die Sitzplätze an den Pergolen laden zur Rast und Erholung ein. Besonders interessant sind die hier aufgestellten Klangobjekte Äolsharfe, Summstein und Steintelefon. Ausprobieren erwünscht!

Fasanerie ©W. Gulder

Fasanerie

Als Ergebnis einer sehr wechselhaften, 1779 begonnenen Entstehungsgeschichte erlebt der Besucher die Fasanerie heute als naturnah bewirtschafteten Wald. Auf über 50 Hektar finden sich Elemente eines Landschaftsgartens wie ein See, schlängelnde Wege und eine Kaskade. Besonders reizvoll ist der Wald zur Blütezeit der Buschwindröschen im Frühjahr. Am Waldrand auf einer Lichtung befindet sich ein generationsübergreifendes Spiel- und Bewegungsangebot. Die große Fläche bietet Kleinkindern genügend Platz zum Toben, aber hält auch diverse Fitnessmöglichkeiten für Jugendliche und Geräte für Senioren bereit. Für Familiepicknicke und Kindergeburtstage ist die Anlage eine willkommene Bereicherung. Hier führt auch der Spessartweg 1 in Richtung des Godelsbergs lang.
Godelsberg ©H. Leue

Godelsberg

Der heute stark bewaldete Godelsberg ist der „Hausberg“ Aschaffenburgs und bietet neben idyllischen Wanderwegen von der „Teufelskanzel“ einen herrlichen Ausblick auf die Stadt. Der Großteil der Hangflächen war früher durch starke Weidenutzung Ödfläche und wurde dann für Obst- und Weinbau genutzt. Erst seit Mitte des 19. Jhs. änderte sich durch die Initiative des Aschaffenburgers Adam Kipp durch Vegetationsschutz und Aufforstung das Landschaftsbild. Er errichtete um das Jahr 1839 aus Lesesteinen ein Weinberghäuschen im Stil einer Burgruine, die Kippenburg. Vom Godelsberg geht der historische Grünzug Aschaffenburgs nahtlos in die freie Natur des Spessarts über.