Für Kunstliebhaber gibt es zahlreiche Galerien und Museen mit bedeutenden Kunstschätzen von der Romanik und dem Mittelalter über die Renaissance bis hin zur Kunst der Moderne und der Gegenwart. Zu den Dauerausstellungen kommen regelmäßige Wechselausstellungen internationaler Künstler in der Kunsthalle Jesuitenkirche.
Matthias Grünewald, auch „Matthias von Aschaffenburg“ genannt, gilt als einer der bedeutendsten Vertreter der deutschen Renaissance. Sein letztes Werk, die „Beweinung Christi“, ist heute noch im Original in der Stiftsbasilika zu sehen. Sein berühmter „Maria-Schnee-Altar“ in einem Seitenflügel der Basilika ist eine Kopie von Christian Schad.
Lucas Cranach d. Ä. gilt als einer der bedeutendsten und gefragtesten Künstler der Reformation. Er arbeitete auch ganz pragmatisch für den bedeutendsten Repräsentanten des Papsttums, Erzbischof Albrecht von Brandenburg. Im Stiftsmuseum befindet sich der berühmte „Magdalenenaltar“, ein Tafelgemälde mit lebensgroßen Darstellungen der Heiligen und einer grandiosen Mitteltafel mit der Auferstehung Christi – ein wahrer Kunstschatz von Lucas Cranach d. Ä. und seiner Werkstatt, geschaffen um 1525.
Ernst Ludwig Kirchner, der berühmte Expressionist und Gründungsmitglied der Künstlervereinigung „Brücke“, wurde 1880 in Aschaffenburg geboren. Das Geburtshaus Kirchners (Ludwigstraße 19) ist im Krieg fast unzerstört geblieben. Nach denkmalgerechter Sanierung richtete der Verein „KirchnerHAUS Aschaffenburg“ in der früheren Wohnung der Familie einen Dokumentationsraum zur Kindheit Kirchners ein. Anfang 2014 wurden weitere Räume im Erdgeschoss für Kirchner-bezogene Ausstellungen, Vorträge und Veranstaltungen angemietet. Seit 2017 darf sich sein Geburtshaus „KirchnerHAUS Museum“ nennen.
Christian Schad gehört zu den bedeutendsten Protagonisten der „Neuen Sachlichkeit“. Die ihm zugeschriebene „Schadographie“, eine fotografisch-bildnerische Gestaltungsform, zählt heute zu den klassischen Erscheinungen der Moderne. Mit rund 3.200 Werken besitzen die Museen der Stadt Aschaffenburg die weltweit größte Sammlung an Schad-Originalen. Das Museum rückt auf drei Etagen nicht nur das künstlerische Schaffen, sondern auch seine Biographie in den Blick. Im Erleben von Expressionismus, DaDa, neuer Sachlichkeit und Neorealismus wird ein Besuch zum faszinierenden Gang durch die Zentren der europäischen Kunst- und Kulturgeschichte des 20. Jahrhunderts. Die Gäste erwarten Malerei, Zeichnung, Druckgrafik, Collagen und Schadographien aus allen Schaffensperioden.
Die Staatsgalerie Aschaffenburg ist eine der zwölf Filialgalerien der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen und verfügt über einen eigenständigen und einzigartigen Bilderbestand. Im Kern geht die Sammlung auf die Mainzer Kurerzbischöfe zurück, deren Nebenresidenz Schloss Johannisburg war. Den Auftakt der Galerie bildet der opulente Barocksaal. Die vergoldeten Zierrahmen mit ihren frühklassizistischen Formen und die edlen Wandbespannungen unterstreichen das elegante Erscheinungsbild einer barocken Bildergalerie. Der vorwiegend im 18. Jahrhundert zusammengetragene Gemäldebestand besteht überwiegend aus Werken der flämischen und holländischen Barockmalerei. Höhepunkte sind aber auch die bedeutende Cranach-Sammlung sowie die beiden Zyklen mit Ansichten von Mainz und Aschaffenburg von Christian Georg Schütz d. Ä. und Ferdinand Kobell.
Der Hofkonditor Carl May und sein Sohn Georg schufen ab 1792 detaillgenaue Nachbildungen berühmter antiker Architekturmodelle, z. B. Pantheon und Kolosseum, aus Kork. Die in Schloss Johannisburg zu sehende Korkmodellsammlung ist die größte weltweit.
Hans Juncker (1582–1624) war Spross einer weit verzweigten Künstler-Dynastie. Er zählt zu den bedeutendsten deutschen Bildhauern in der Zeit um 1600 und hat zahlreiche Werke in und um Aschaffenburg hinterlassen. Sein Hauptwerk ist der Hochaltar der Schlosskirche im Schloss Johannisburg (1614). Sein bevorzugtes Material war kostbarer Alabaster. Bereits im Alter von 16 Jahren schuf Hans Juncker einen ersten Altar für die Dorfkirche von Darstadt (Ochsenfurt) und versah ihn selbstbewusst mit seiner Signatur, seinem Alter (!) und der Datierung „1598“. Die Kunstgeschichte hat ihn daher zum „frühreifen Wunderkind“ erklärt. Das Schlossmuseum Aschaffenburg besitzt die umfangreichste Sammlung von Werken des Künstlers und seines Kreises. In der Ausstellung werden nach erfolgter Restaurierung bedeutende Werke, die im Verlauf des Zweiten Weltkriegs beschädigt wurden, erstmals wieder öffentlich präsentiert.
Kunstliebhaber antiker Kulturen finden im Pompejanum die ideale Nachbildung eines römischen Wohnhauses, errichtet durch den Architekten Friedrich von Gärtner 1840–1848. Neben den prachtvollen Ausmalungen der Innenräume und der Mosaikfußböden sind in den Räumen original römische Kunstwerke in jährlichen Wechselausstellungen aus der Staatlichen Antikensammlungen und Glyptothek in München.
Der profanierte Sakralraum der Aschaffenburger Jesuitenkirche dient mit seinen aufwändigen Stuckelementen als eindrucksvoller Ausstellungsraum. Mehrmals jährlich werden Ausstellungen national und international bekannter Künstler der klassischen Moderne und gefestigter Positionen des 20. und 21. Jhs. präsentiert. Vorübergehend war die Kunsthalle Jesuitenkirche in Zusammenhang mit den Baumaßnahmen im Christian Schad Museum geschlossen.
Otto von Schwaben ließ die Stiftsbasilika St. Peter und Alexander bereits im 10. Jahrhundert errichten. Der Kernbau wurde als romanische Basilika konstruiert, weitere Bauabschnitte kamen in der Frühgotik dazu. Neben dem Stiftsschatz, einer im Bistum Würzburg einmaligen Sammlung von Goldschmiedearbeiten und liturgischen Gegenständen, können Sie auch das Kruzifix aus dem 10. Jahrhundert, die „Beweinung Christi“ von Mathias Grünewald, den „Maria-Schnee-Altar“ sowie den einzigartigen romanische Kreuzgang besichtigen.
Erbaut wurde das Gentilhaus vom Aschaffenburger Industriellen und Sammler Anton Gentil für seine umfangreiche Sammlung in den 1920er Jahren. 1949 schenkte er das Haus samt der Sammlung testamentarisch der Stadt Aschaffenburg.
In Anlehnung an die Künstlervillen des 19. Jhs. spiegelt das Gentilhaus die Persönlichkeit des Sammlers wider und hat den Charakter einer privaten Sammlung bewahrt. Neben mittelalterlicher Plastik, Gemälden und volkstümlicher Keramik beherbergt die Sammlung insbesondere Werke von Künstlern, die mit Anton Gentil befreundet waren. Es finden sich aber auch Ostasiatika und eigene Werke des Sammlers. Die Ausstattung des Hauses wurde bis heute unverändert erhalten.
Andrea Müller und Helmut Massenkeil sind zwei freischaffende Künstler, die in der Altstadt von Aschaffenburg handwerk- und kunstinteressierten Menschen Einblick in ihre Ateliers und Ausstellungsräume gewähren. In einer grünen Oase der Ruhe kann man Skulpturen in Keramik, Bronze sowie Eisen, und modernes Kunsthandwerk in Form von Objektgefäßen und Gebrauchskeramik in seiner vielfältigsten Art in der angeschlossenen Galerie genießen.
Werkstatt-Galerie, Andrea Müller und Helmut Massenkeil
Stiftsgasse 10
www.keramik-andrea-mueller.de
Das Kornhäuschen ist ein Ausstellungs- und Projektraum für Gegenwartskunst und deren Grenzbereiche. Jährlich finden sechs Schauen internationaler sowie regionaler KünstlerInnen statt. Die Ausstellungen sind von außen einsehbar, eine Besichtigung ist nach telefonischer Vereinbarung möglich.
Kornhäuschen
Webergasse am Schloss
www.kornhaeuschen.de
Die im Jahr 2000 gegründete Galerie zeigt fast ausschließlich zeitgenössische Kunst aus China und gehört mit diesem Programm zu den führenden Galerien Europas. Neben der schwerpunktmäßigen Tuschmalerei wird auch Malerei in Öl und Acryl in durchschnittlich zehn Ausstellungen jährlich präsentiert. Auf 220 qm wird die Vielfalt der Kunst aus China gezeigt.
Galerie 99
Kleberstraße 3
www.galeriefaeth.de
Der KunstSalon Aschaffenburg vermittelt Kunst im Großraum Aschaffenburg und bietet sich als Treffpunkt für Kreative an. Die architektonisch beeindruckenden Räumlichkeiten bieten eine Ausstellungsfläche für großformatige Bilder und Skulpturen. Durch kunstbezogene Aktionen macht der KunstSalon Aschaffenburg vermehrt auf die Bedeutung der Kultur in Aschaffenburg aufmerksam.
Kunstsalon
Elisenstraße 15
www.kunstsalon-ab.de
Seit knapp 30 Jahren wird sich hier der zeitgenössischen und experimentellen Kunst mit 4-6 Ausstellungen im Jahr gewidmet. Zahlreiche zusätzliche Führungen, Aktionen, der KinderLANDing und ein schönes Sommerfest machen den KunstLANDing zu einem lebendigen Ort der Begegnung.
KunstLANDing
Landingstr. 16
www.kunstlanding.de
Lassen Sie sich von unserem breiten Sortiment an Originalen, Grafiken, Gemälden, Skulpturen und Kunstdrucken inspirieren. Bei uns ist die Faszination an Kunst und die Freude an kreativen Einrahmungen schon über 25 Jahre Tradition. Sie finden bei uns Bilder von James Rizzi, Udo Lindenberg, Otto Waalkes und anderen. In unserer Einrahmungswerkstatt rahmt der Chef selbst. Ob Kinderzeichnung, Fußballtrikot, Urlaubsfotos oder Originale, wir finden für Ihr Bild den passenden Rahmen.
Galerie MUSCHIK
Roßmarkt 37
www.galerie-muschik.de
Ursprünglich ist das Glasstudio eine Kunstglaserei, die vor über 30 Jahren in Aschaffenburg gegründet wurde und die sich auf Bleiverglasungen spezialisiert hat. Seit 2001 in der Karlstraße in historischen Räumen ein neues Domizil gefunden und die Werkstatt auslgelagert wurde, werden auch Kunst und Kunsthandwerk aus anderen Bereichen ausgestellt. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Künstlern aus der Region.
Glasstudio Bergmann
Karlstraße 1
www.glasstudio-bergmann.de
Die Galerie in der Löwenapotheke zeigt historische Stiche und Briefe aus der Stadtgeschichte – von der Epoche der Mainzer Kurfürsten bis zur Zeit der Bayrischen Könige. Zu sehen sind unter anderem die Stadtansichten als Kupfer- oder Stahlstiche, eigenhändige Briefe aus dem Aschaffenburger Schloss von Fürsten, Königen und Kaisern, deren Porträts sich auch in der umfangreichen Kupferstichsammlung wiederfinden.
Graphik-Cabinet
Dalbergstraße 11
www.graphikcabinet.de